Ein Schutzengel rettet Kaiser Maximilian von der Martinswand (Alfred Rethel)

Alfred Rethel (1816–1859) war ein deutscher Maler, berühmt für seine kraftvollen Historienbilder und dramatischen, oft unheimlichen grafischen Werke, wie das hier dargestellte „Ein Schutzengel rettet Kaiser Maximilian von der Martinswand“.

Rethel wurde 1816 in Aachen geboren und zeigte schon als Kind ein bemerkenswertes künstlerisches Talent. Bereits mit dreizehn Jahren brachte ihm eine von ihm angefertigte Zeichnung die Aufnahme an der Kunstakademie Düsseldorf ein, wo er eine akademische Ausbildung erhielt und frühe Werke wie seine vielbewunderte Darstellung des heiligen Bonifatius schuf.

Mit zwanzig Jahren zog Rethel nach Frankfurt, wo er den Auftrag erhielt, Fresken für den Kaisersaal im Römer zu gestalten und bedeutende Gestalten der deutschen Geschichte darzustellen. In dieser Zeit entstand auch eine Reihe von Kompositionen, die vom Alten Testament inspiriert waren. Einige Jahre später gewann er den Wettbewerb zur Ausmalung des Rathauses seiner Heimatstadt Aachen mit Fresken aus dem Leben Karls des Großen, obwohl das Projekt erst mehrere Jahre später begonnen wurde. In der Zwischenzeit vollendete er zahlreiche Staffeleibilder und Zeichnungen, darunter einen dramatischen Zyklus über Hannibals Alpenüberquerung, der bereits die unheimliche emotionale Intensität erkennen ließ, die später sein Werk kennzeichnen sollte.

1844 reiste Rethel nach Rom und schuf dort Arbeiten für Kirchen in der Heimat. 1846 kehrte er nach Aachen zurück, um mit den Karl-dem-Großen-Fresken zu beginnen. Um diese Zeit jedoch zeigten sich erste Symptome einer Geisteskrankheit, die vermutlich auf eine Verletzung aus seiner Kindheit zurückging. Trotz Phasen großer Instabilität – oder vielleicht gerade dadurch verstärkt – entstanden in diesen Jahren einige seiner eindrucksvollsten und verstörendsten Bildfindungen.

Zu seinen berühmtesten Arbeiten gehören makabre Allegorien wie Nemesis, in der göttliche Vergeltung einen Mörder verfolgt, und Der Tod der Rächer, der ein Skelett zeigt, das einen Maskenball besucht und Knochen wie eine Geige spielt. Diese Werke waren so eindringlich und psychologisch aufgeladen, dass sie Berichten zufolge selbst unter Künstlerkollegen Unruhe auslösten. Als Gegenstück schuf Rethel später das mildere Der Tod als Freund. Ebenfalls bedeutend ist seine Serie Der Totentanz, inspiriert von den revolutionären Unruhen in Belgien im Jahr 1848. Mit einer Technik ausgeführt, die an die Tradition Albrecht Dürers anknüpft, gehören diese Zeichnungen zu den Höhepunkten seines Schaffens.

Rethel starb am 1. Dezember 1859 in Düsseldorf an den Folgen einer Hirnerkrankung. In seinen letzten Jahren wurde er von seinem Bruder Otto Rethel sowie dessen Frau Marie Grahl und ihrer Tochter Else Sohn-Rethel, die später selbst Künstlerin wurde, gepflegt.

Een beschermengel redt keizer Maximiliaan van de Martinswand (Alfred Rethel)
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